Working Mum.

Der berufliche Wiedereinstieg einer Zweifachmami.

von Julia

Alles verging so schnell. Vier Jahre sind plötzlich rum.

Plötzlich war er da – der Tag. Der Wiedereinstiegstag. Niemals hätte ich gedacht, dass meine Karenzzeit so schnell vergeht. Ganze vier Jahre war ich zuhause. Vier wunderbare Jahre voller Emotionen, Anstrengung, Aufregung und neuer Erfahrungen.

Und jetzt sitz ich schon wieder im Auto Richtung Arbeitsstelle. Meine neue Hauptbeschäftigung an den Arbeitstagen: switchen. Switchen zwischen Familie und Arbeit.

Morgens bin ich voll konzentriert auf das geschäftige Treiben zuhause: Kinder fertig machen, frühstücken, Jause richten, Rucksack packen, richtiges Outfit wählen. Am Weg zum Kindergarten nochmal schnell überlegen, ob ich auch nichts vergessen habe. Dann der derzeit noch weniger beliebte Teil: verabschieden. Der Kleine hat sich noch immer nicht ganz dran gewöhnt, drei Tage ohne Mama in der Krabbelgruppe zu sein – hoffentlich hört das herzzerreißende Weinen beim morgendlichen Abschied bald auf. Wenigstens die Große geht freiwillig. Doch auch da gibt´s Tage, an denen das Loslassen schwerer fällt und auch das größere Kind wieder kuschelbedürftig ist.

Dann schnell switchen: am Weg zur Arbeit. Die Gedanken hängen meist noch kurz bei den Kindern. Dann schon bei den heutigen Aufgaben – was erwartet mich heute? Ein schneller Blick an mir runter – passendes Outfit? Nichts vergessen? Handtasche kontrollieren.

Während der Arbeit volle Konzentration. Hin und wieder ein Blick aufs Handy, ob eh kein Anruf vom Kindergarten verpasst wurde. Die Arbeitszeit selbst vergeht meist wie im Flug.

Am Heimweg: switchen, Kinder wieder abholen. Gedanklich bin ich während der Fahrt oft noch in der Arbeit. Und weil´s mit Kleinkindern lange nicht möglich war: ich liebe jetzt wieder das ganz laute Musikhören im Auto, wenn ich alleine fahre.

Und schon bin ich mit den Kindern wieder daheim und sie erzählen mir von ihrem Tag. Vom Teilzeitjob zur Vollzeitmami.

Alles in allem: Eine Working Mum zu sein bedeutet zwar eine Umstellung für unser gesamtes Familienleben, aber ehrlich gesagt, genieße ich es auch. Trotz Arbeitsstress und meinem eigenen auferlegten Druck oder Wunsch, alles unter einen Hut zu bringen, sind es ein paar Stunden, in denen ich nur für mich bin. Mit Kleinkindern stellt man seine eigenen Bedürfnisse oft genug in den Hintergrund.
Auch die neue Herausforderung für meinen Kopf gefällt mir ziemlich gut. Und ich bin die restliche Zeit irgendwie entspannter – wir genießen die qualitativ bessere Familienzeit wieder um so mehr.

Sie wollen Kontakt mit Julia aufnehmen? Sehr gerne!